• Aufsichtsrat

Was macht einen guten Aufsichtsrat aus?

Die Rolle des Aufsichtsrats

Die Rolle und Funktion eines Aufsichtsrats ist für den Erfolg eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung. War er ursprünglich in erster Linie Kontrolleur und für die Vorstandsbestellung verantwortlich, ist er jetzt Sparringpartner, Ideengeber, Initiator und Coach sowie Fachexpert:in. Aufsichtsräte tragen eine hohe Verantwortung und müssen eine Vielzahl von Anforderungen erfüllen.

Die aktuelle Zahl der Insolvenzen ist ein guter Anlass, die Qualifikation von Aufsichtsrät:innen in den Vordergrund zu rücken. Um der hohen Verantwortung gerecht zu werden, ist eine Zertifizierung wünschenswert. Idealerweise wird der Aufsichtsrat durch eine neutrale Kommission ausgewählt. In der Praxis werden jedoch die Aufsichtsratsmandate nicht immer aufgrund ihrer fachlichen und persönlichen Kompetenzen vergeben.

Checkliste für Aufsichtsräte:

Anforderungen an ein erfolgreiches Mandat

  • Professionelles Wissen über Rechte und Pflichten eines Aufsichtsrats

  • Ausreichende emotionale und soziale Kompetenz

  • Expertinnen- und Expertenwissen

  • Rollenverständnis und -kenntnis

  • Vernetztes Denken über alle Berufsfelder hinweg

  • Querdenken

  • Warnsignale erkennen und Warnhinweise geben

  • Absolvierung einer Qualifikations-Zertifizierung

  • Automatische Requalifizierung alle 5 Jahre

  • Jährliche Selbstevaluierung, bei der die eigene Arbeit, Arbeitsweise, Wirkung auf andere Aufsichtsratsmitglieder, Ergebnisse und Beitrag zum Erfolg hinterfragt werden

  • Erkennen von Fehlentwicklungen

  • Selbstverpflichtung bezüglich Höchstanzahl an Aufsichtsratsmandaten und Leistungsrahmen

Was zeichnet einen modernen Aufsichtsrat aus?

  • Eine zumindest vergleichbare Qualifikation mit dem Vorstand und zusätzliche Kompetenzen in Interventionstechniken, Fachwissen und sozialer Kompetenz
  • Zusammensetzung aus Expert:innen mit unterschiedlichem Experten- und Rollenwissen
  • Jährliche Selbstevaluierung, bei der die Arbeitsweise, Teamarbeit, Ergebnisse und der Erfolg hinterfragt werden.
  • Zusammenstellung unter Berücksichtigung bestmöglicher Diversität und dazu dargelegten schriftlichen Zielen; die Frauenquotenerhöhung wird explizit dargestellt
  • Nachhaltigkeit und Nachvollziehbarkeit der Entscheidungen
  • Selbstmanagement: jeder AR bereitet sich auf AR Sitzungen ausführlich vor und nimmt sich für die Aufsichtsratssitzungen zumindest 4 Stunden Zeit; eine Gesamtstundenanzahl über den Durchrechnungszeitraum eines Jahres könnte zu kurze Sitzungen verhindern helfen.
  • Darlegung von Ethik Regeln und jährliche Evaluierung der Einhaltung

Hand aufs Herz: erfüllen die Aufsichtsrät:innen bei den aktuell bekanntgewordenen Insolvenzen diese Anforderungen?

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Qualifikations-Zertifizierung
Eine freiwillige Qualifikations-Zertifizierung entspricht dem wirtschaftlichen Zeitgeist, trägt zur Verbesserung des Wirtschafts- und Unternehmenssystems bei und ist auch im Sinne des Österreichischen Corporate Governance Kodex, des fit & proper-Test und der Europäischen Union.

Mit einer transparenten Qualifikations-Zertifizierung haben auch Frauen und Newcomer verbesserte Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten nach außen zu dokumentieren. Zusätzlich bekommen auch hochqualifizierte Personen aus neuen Berufsgruppen wie KI, Technik, Zukunftsforschung oder Strategieentwicklung die Möglichkeit zur Bewerbung für ein Aufsichtsratsmandat.

Eine solche Zertifizierung kann auch als Vorstufe für das Bewerbungsgespräch eingesetzt werden. So lassen sich Zeit und Kosten sparen und der Auswahlprozess von Aufsichtsratsmitgliedern wird effizienter. Sie stärkt im Endeffekt nicht nur die Qualität des Aufsichtsrats, sondern auch das Unternehmen und den Wirtschaftsstandort Österreich.

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